Muskelinduzierter Bodylift mittels HI-EMMS in Kombination mit konservativen Therapien
Im Bereich des Bodycontourings setzt sich die hochintensive elektromagnetische Muskelstimulation (HI-EMMS) immer mehr durch. Diese Technologie basiert auf dem Faradayschen Gesetz der elektromagnetischen Induktion. Ein gepulstes Magnetfeld erzeugt maximale Anspannung der Muskulatur in kurzen Intervallen. Durch die Behandlung werden die Zellen aktiviert und zum Aufbau von Muskelmasse angeregt. Das Volumen der Muskelfasern (Phänomen der Hypertrophie) sowie ihre Anzahl und Dichte (Phänomen der Hyperplasie) nimmt zu. In der Praxisklinik für plastische Chirurgie von Frau Dr. Constanze Götz wird das neue Verfahren bereits angeboten. Im ICE AESTHETIC® Interview erklärt Dr. Götz, welche Einsatzbereiche der muskelinduzierte Bodylift bietet, welche Ergebnisse erzielt werden können und wann die Behandlung in ihrer Praxis zum Einsatz kommt.
Interview mit Dr. med. Constanze Götz
Frau Dr. Götz, Sie sind Fachärztin für Plastische Chirurgie und haben Ihr Portfolio um den Muskelaufbau Mit CRISTAL Fit® erweitert. Wie integrieren Sie die Behandlung in Ihrer Praxis?
Muskelaufbau sehen die meisten eher im Fitnessstudio verortet. Das Verfahren ist noch relativ unbekannt, deshalb kommen bisher wenige Patienten mit dem konkreten Wunsch nach einer HI-EMMS-Behandlung, für die wir ein CRISTAL Fit® System verwenden, zu uns. Eingesetzt wird es immer dann, wenn es um eine Optimierung der Silhouette geht. Also dann, wenn Patienten mit der Frage in die Praxis kommen „Was kann ich an meinem Bauch tun, an meinen Flanken, an meinem Gesäß?“ Gleichzeitig ergänzt der Muskelaufbau durch elektromagnetische Stimulation sehr gut mein bestehendes Portfolio. Deshalb biete ich in meiner Praxis den Muskelaufbau häufig in Kombination mit anderen Behandlungen an.
Welche Behandlungen kombinieren Sie mit CRISTAL Fit®?
Prinzipiell kommen erst einmal alle körperformenden Behandlungen in Frage. Wenn ich Fett reduziere oder einen Hautüberschuss behandele, immer dann kann der Muskelaufbau eine zusätzliche Optimierung der Silhouette erzielen. Nach einer Bauchdeckenstraffung führe ich beispielsweise einen Zyklus von 6–8 Sitzungen mit CRISTAL Fit® durch. Das verstärkt den Effekt, strafft zusätzlich und sorgt für eine bessere Formung der Rumpfmuskulatur. In der Kombination mit der Kryolipolyse oder einer Liposuktion erziele ich ähnliche Effekte. Erst wird das subkutane Fettgewebe behandelt, CRISTAL Fit® stabilisiert dann die darunterliegende Muskulatur.
Was unterscheidet das Treatment von einem herkömmlichen Workout?
Es gibt verschiedene Modi, mit denen ich in 30 Minuten mehrere tausend Kontraktionen der behandelten Muskulatur erzielen kann! Entsprechend viele Sit-Ups schaffe ich naturgemäß gar nicht. Das herkömmliche Training kann ich dann nach der Behandlung auf einem ganz anderen, neuen Niveau weiterführen.
Besonders oft führen wir eine Behandlung des Bauchbereichs durch. Nicht zu unterschätzen ist auch die Behandlung der Gesäßmuskulatur. Der Gluteus maximus macht was für die Streckung, optimiert die Haltung, das merke ich bei der HI-EMMS- Behandlung deutlich schneller als bei dem Training im Fitnessstudio. Insgesamt wird die Muskulatur gestärkt und vortrainiert, ein Trainingsrückstand wird aufgeholt und meine Joggingrunde nehme ich nach der Winterpause deutlich leichter wieder auf. Eine meiner Mitarbeiterinnen ist Personal Trainerin. Wir würden die Technologie in Zukunft sehr gern mehr im Profisportbereich einsetzen. Wir sehen da ein großes Potential, das wir bisher noch nicht ausschöpfen konnten.
CRISTAL Fit®
Eingesetzt wird es immer dann, wenn es um eine Optimierung der Silhouette geht. Also dann, wenn Patienten mit der Frage in die Praxis kommen „Was kann ich an meinem Bauch tun, an meinen Flanken, an meinem Gesäß?“
Dr. med. Constanze Götz
Wie zufrieden sind Ihre Patienten mit der CRISTAL Fit® Behandlung?
Die Patienten sind sehr zufrieden. Die Behandlungszyklen schlagen gut an, sie sehen einen Unterschied und merken ihn auch, selbst bei Übergewicht. Diese Patienten kommen gerne wieder, lassen die Ergebnisse nach 4–6 Wochen auffrischen oder intensivieren.
Für welche Patienten eignet sich das CRISTAL Fit® Verfahren? Ist es eher eine unterstützende Behandlung, eine optimierende Begleitung zum normalen Training oder eine Initialzündung für ein aktiveres Leben?
Es kann all das sein! Welcher Patient wie von der Behandlung profitiert, hängt ganz stark von der individuellen Ausgangslage ab. Ich kann einem Sportler die Rückkehr zum Training erleichtern, einem übergewichtigen Patienten nach einer Bauchdeckenstraffung ein besseres Ergebnis liefern, das ist sehr individuell.
Was ist realistisch? Kann ich einen Waschbrettbauch nach der 2. Sitzung erwarten?
Nein, solche „Wunder“ darf man natürlich nicht erwarten. Was ich wie schnell sehe, auch das hängt von der Ausgangslage und dem Anteil des subkutanen Fettgewebes ab. Bisher konnten wir eine große Bandbreite an Ergebnissen erzielen, das geht von einer dezenten Formung der Rumpfmuskulatur bis hin zu einer Optimierung der Silhouette. Ganz klar ist in jedem Fall, CRISTAL Fit® ersetzt langfristig keine vernünftige Ernährung oder regelmäßige Bewegung.
Frau Dr. Götz, wo sehen Sie die Zukunft des Bodycontourings? Verabschieden wir uns langfristig von operativen Verfahren?
Auch hier kommt es wie so oft auf den Ausgangszustand des Patienten an. Einige können nicht ohne OP, einige brauchen sie jetzt nicht mehr. Wenn man alles im Spektrum drin hat, kann man als Behandler sinnvoll entscheiden, was am effizientesten für den Patienten ist. Das ermöglicht ganzheitliche Behandlungskonzepte und zufriedene Patienten, mit oder ohne OP.